Die schwedische Küche

Trotz der geographischen Nähe zu Deutschland unterscheidet sich die schwedische Küche doch recht deutlich von der deutschen. Viele Speisen dürften für den deutschen Gaumen eher gewöhnungsbedürftig sein.

Auch wenn es in schwedischen Supermärkten und insbesondere bei der in Deutschland beheimateten Discounter-Kette Lidl inzwischen einiges an Produkten gibt, die den deutschen Geschmack eher treffen, so bedarf es doch einiger Übung, das Richtige auszuwählen.

Viele Lebensmittel (dazu gehören insbesondere auch Brot, Wurst, Salate und Soßen) sind recht süß, was historisch bedingt und dem raueren Klima geschuldet sein dürfte, da das Warmhalten des Körpers viel Energie erfordert. Diese Energiezufuhr wurde bzw. wird durch die Verwendung von Zucker und/oder Sirup realisiert. Man sollte also die kleinen Schilder, welche über die verwendeten Zutaten Auskunft geben, genau lesen und insbesondere bei Brot nach der Zutat „sirap“ (Schwedisch für Sirup) Ausschau halten. Es gibt aber auch Brot, welches schon auf der Vorderseite deutlich die Aufschrift „osötat“ trägt, was ungesüßt bedeutet. Allerdings handelt es sich deshalb - auch wenn es äußerlich so aussieht - bei diesem Brot noch nicht um das Sauerteigbrot, wie man es aus Deutschland kennen mag. Am nahesten kommt dem deutschen Geschmack das Brot bei Lidl, wo man seit 2013 eine Frisch-Back-Abteilung findet.

Gerichte wie „Köttbullar“ (Deutsch: Fleischbällchen) dürften in Deutschland, dem IKEA-Family-Restaurant sei es gedankt, recht bekannt sein.

Bei dem schwedischen „Pyttipanna“ handelt es sich um eine Art Bratkartoffeln mit allerlei Zutaten, wie sie man sie gelegentlich vom vortäglichen Essen übrig hat.

Eines der berühmtesten und zugleich berüchtigtsten schwedischen Fischgerichte ist „Surströmming“. An dieses Gericht sollten Sie sich nicht ohne sachkundige Anleitung wagen. Für die meisten Deutschen gilt diese Speise als ungenießbar, ja allein der Geruch als unerträglich.

Es gibt aber auch genug Fisch, der auf eine Weise zubereitet ist, wie die meisten es von zu Hause kennen werden. Allerdings sind viele Fischprodukte sehr salzhaltig.

Wer nicht zu sehr auf seine Linie achten muss, mag einige Freude am Ausprobieren diversen Backwerks haben. Es gibt zwar nicht genau dieselben Dinge wie in deutschen Bäckereien und zuweilen auch nicht dieselbe umfassende Auswahl. Aber die süßen Leckereien dürften oft den deutschen Geschmack treffen. Auf jeden Fall wird man in schwedischen Konditoreien nicht allzu viele unangenehme Überraschungen erleben.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit der schwedischen Küche näher zu befassen, wenn man einen längeren bzw. dauerhaften Aufenthalt im Land der Elche (deren Fleisch übrigens vorzüglich schmeckt, aber nicht ganz billig ist) plant.

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